Inklusion – gemeinsam Leben 

An der Gesamtschule Salzkotten sind alle Schülerinnen und Schüler (im Weiteren wegen der besseren Lesbarkeit mit SuS abgekürzt) willkommen und so lernen seit dem Schuljahr 2014/2016 bei uns auch Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf. Insgesamt werden zwischen 60 und 72 Schüler*innen mit sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf pro Schuljahr unterrichtet. 

Seit dem Schuljahr 18/19 werden in jeder Klasse 2-3 SuS mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf gefördert. Die Zusammensetzung der Klassen eines Jahrgangs erfolgt aufgrund pädagogischer und organisatorischer Leitlinien. 

Die SuS lernen in der Klassengemeinschaft und so findet die Förderung bei uns in der Regel im Klassenverband statt. 

Unser Verständnis von Inklusion 

Inklusion wird von uns verstanden, als ein umfassendes Konzept des menschlichen Zusammenlebens – also der Ausrichtung der Schule auf die unterschiedlichen Voraussetzungen von Kindern und Jugendlichen.  

Unser Ziel 

Das Ziel aller Maßnahmen ist es, die gemeinsame Bildung und Erziehung für unsere SuS zu verwirklichen und die erreichten Standards unserer sonderpädagogischen Bildungs-, Beratungs- und Unterstützungsangebote im Interesse der Kinder und Jugendlichen abzusichern und weiter zu entwickeln.  

„Von einem wertschätzenden Blick auf andere und der damit verbundenen Steigerung der Teamfähigkeit im inklusive Setting profitieren alle SuS.“ 

Organisation 

  • In unserer Schule lernen und arbeiten unterschiedliche SuS, Lehrerinnen und Lehrer, Sozialarbeiterinnen und Menschen mit anderen Professionen im Team zusammen. SuS mit und ohne sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf werden von Regelschullehrerinnen und -lehrer und Förderschullehrerinnen und -lehrer gemeinsam unterrichtet. Jedem Jahrgangsteam ist eine Förderschullehrerin oder ein Förderschullehrer fest zugeordnet. 

Neben dem gemeinsamen Unterrichten werden unterschiedliche Lernangebote in Kleingruppen angeboten. Diese Lernangebote werden auf die Bedürfnisse der SuS ausgerichtet, sie haben beispielsweise einen Schwerpunkt in den Kernfächern, Methodentraining zum Arbeits- und Lernverhalten, im lebenspraktischen Bereich oder im Bereich der Berufsvorbereitung. 

  • Durch ein inhaltliches und räumliches Konzept, Namens „Ankerplatz“, werden Möglichkeiten geschaffen, in einem Rahmen fest vereinbarter Strukturen und entsprechender personeller Besetzung, die erfolgreiche Förderung der SuS mit erkennbaren Förderbedarfen zu erweitern und umzusetzen. 
  • SuS mit erkennbarem Förderbedarf werden hier Möglichkeiten des Rückzugs, benötigte Auszeiten sowie individuelle Lernstudiozeiten ermöglicht. Sonderpädagogische Lehrkräfte arbeiten innerhalb des Konzepts Hand in Hand mit Schulsozialarbeiterinnen, Fachkraft MPT und den Lehrerinnen und Lehrern. Die enge räumliche Zusammenarbeit im Team vereinfacht die Planung von Förderplan- und Teamgesprächen, Eltern- und Schülerberatungen etc. 
  • Das Ziel des Ankerplatzes ist grundsätzlich so zu verstehen, dass die betreffenden SuS regelmäßig am Unterricht und am gesamten Schulleben teilnehmen bzw. nach individuellen „Auszeiten“ wieder in den regulären Schulbetrieb eingegliedert werden können. Im geschützten Rahmen des Ankerplatzes soll dieses Ziel besonders durch intensive Beziehungsarbeit erreicht werden.  
  • Durch eine Haltung, die geprägt ist durch Vertrauen, Verständnis und Wertschätzung und -schöpfung, wird die Selbstwahrnehmung und die Persönlichkeit der SuS gestärkt, um so direkt Einfluss auf das Emotional-, Sozial-, Lern- und Arbeitsverhalten zu nehmen. So können sie in einem ersten Schritt in einer Art „Zufluchtsort“ Handlungs- und Problemlösestrategien erarbeiten und dann lernen sich lebenspraktischen und schulischen Aufgaben zu stellen. 

Der gemeinsame Unterricht 

Im gemeinsamen Unterricht wird entsprechend der Förderbedarfe zieldifferent unterrichtet. Die Differenzierung geschieht hinsichtlich Lernumfang, Zeit, Lernziel, personeller Hilfe und Medieneinsatz.  

Als Leitmotiv gilt der Gedanke: 

„So viel wie möglich gemeinsam, so wenig wie nötig getrennt.“ 

Unterrichtsmethode 

Es gibt keine spezielle Didaktik des gemeinsamen Lernens. Zielführend ist in jedem Falle die Leitidee der „individuellen Förderung“. Dabei gilt es, Methoden und Unterrichtsformen auf die jeweiligen individuellen Lernvoraussetzungen der Kinder abzustimmen. 

Förderplanung 

Für SuS mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf werden halbjährlich individuelle Förderpläne als Grundlage der pädagogischen Arbeit erstellt. Darin werden auf der Basis einer ausführlichen Diagnostik (AOSF, Übergangsgutachten, formelle und informelle Testung, Schülerbeobachtung) die individuellen Bildungsziele formuliert, überprüft und fortgeschrieben (§19 6 AO-SF). Die Förderplanung an der Gesamtschule Salzkotten geschieht in Kooperation im Klassenteam, wobei die Hauptverantwortlichkeit der Erstellung beim Förderschullehrer liegt. Das gesamte Team der jeweiligen Klassen ist verpflichtet, die Unterrichtsplanung an der Förderplanung der SuS zu orientieren. Die Partizipation der SuS wird gewährleistet, indem einmal im Halbjahr ein Förderplangespräch stattfindet, in dem die einzelnen Förderbereiche mit den Schülern besprochen werden. Im Rahmen der Beratungsnachmittage / Elternsprechtage werden die Förderpläne als Grundlage für die Gesprächsführung genutzt. 

Übergang Schule Beruf 

Im zieldifferenten Bildungsgang „Lernen“ erhalten die Jugendlichen mit diesem Unterstützungsbedarf an unserer Schule nach Klasse 10 den Abschluss „Lernen“. Zusätzlich kann der Hauptschulabschluss 9 unter bestimmten Voraussetzungen und Benotungen in den 10 Schuljahren absolviert werden. Unsere Klassenteams beraten SuS und deren Eltern gemeinsam mit den Lehrkräften für Sonderpädagogik im Übergang Schule – Beruf. Dabei arbeiten wir im Rahmen des KAoA- bzw. KAoA Star Programms eng mit der Agentur für Arbeit, den Reha Beratern und weiteren externen Partnern zusammen. Ziel ist es, stets den SuS den bestmöglichen Weg in einen Beruf zu ebnen, der ihren vielfältigen Fähigkeiten und Neigungen optimal entspricht. 

Fachkonferenz Gemeinsames Lernen 

Seit dem Schuljahr 2014/15 existiert die Fachkonferenz „Gemeinsames Lernen“. Hier wird an der Fortentwicklung des Konzepts, Optimierung von Unterrichtsprozessen, insbesondere von Methoden, Sozialformen, Inhalten und Lehrmitteln gearbeitet. 

Wir freuen uns auf eine vertrauensvolle, effektive und gelingende Zusammenarbeit mit Ihnen und ihren Kindern.“ 

Für das Team Sonderpädagogik 

E. Altenhof (Lehrer für Sonderpädagogik, Koordinator „Gemeinsames Lernen“)