Wie kann das Thema Holocaust an Schulen zeitgemäß, emotional zugänglich und nachhaltig vermittelt werden?
Geplante Aufführung für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 10, EF und Q1 der GESA.
Das Musikdrama „Die Kinder der toten Stadt“ bietet hier als Schultheaterprojekt einen modernen und außergewöhnlichen Ansatz zur schulischen Auseinandersetzung mit dem schwierigen Thema. Es verknüpft historische Ereignisse mit Musik und Theater, um Empathie, Identifikation und historisch-politisches Bewusstsein bei Kindern und Jugendlichen zu fördern. Dieses Musiktheaterprojekt „gegen das Vergessen“ ergänzt zudem perfekt das Thema „Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg“, das im Geschichtsunterricht der Jahrgangsstufe 10 behandelt wurde.
In einem Workshop vom 11. bis 13. Juni 2025 wird u. a. Dr. Sarah Kass vom „Deutschen Institut für Erinnerungskultur“ das Musikdrama „Die Kinder der toten Stadt“ an unserer Schule vorstellen und mit Schüler:innen der 10. Klassen inhaltlich und musikalisch-darstellerisch erarbeiten.
Der dreitägige Workshop lädt ein, das Potenzial des Musiktheaters als zeitgemäßes Medium für eine Erinnerungskultur zu entdecken. Die Teilnahme am Workshop sensibilisiert für Intoleranz und Extremismus und unterstreicht die Bedeutung der Geschichte für die Gegenwart und Zukunft.
Die an diesem Workshop teilnehmenden SchülerInnen lernen die sprachlichen sowie die musikalischen Elemente des Werkes kennen und erhalten Einblicke in die historischen Hintergründe. So lernen die SchülerInnen beispielsweise den „Museumskoffer“ namens „Ein Koffer für die Kinder von Auschwitz” zum Holocaust kennen. Anhand verschiedener historischer Gegenstände, die sich im Koffer befinden (u.a. Kinderbücher, Bilder etc.) werden Opferschicksale aus dem Konzentrationslager Auschwitz erinnert und thematisiert. Zudem erhalten die Teilnehmenden eine Einführung in den Inhalt des Musikdramas, dem historische Ereignisse zu Grunde liegen: Thematisiert und erinnert wird das Schicksal der größtenteils jüdischen Kinder im Ghetto Theresienstadt, die 1944 zu Propagandazwecken der Nationalsozialisten eine Kinderoper aufführen müssen, um eine Delegation des Internationalen Roten Kreuzes mit dieser Inszenierung im Hinblick auf die wahren Zustände im Ghetto zu täuschen. Nach der Aufführung werden fast alle Beteiligten in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert und dort ermordet. Diesen Kindern ist das Musikdrama gewidmet. Informationen zum Stück und zur Aufführungsgeschichte können im Internet eingesehen werden: https://www.diekinderdertotenstadt.de
Im praktischen Teil des Workshops werden, unterstützt u.a. durch Dr. Sarah Kass und die Autoren des Stücks, Thomas Auerswald (Text) und Lars Hesse (Musik) sowie LehrerInnen der GESA, einzelne Lieder gesanglich und szenisch einstudiert. Das Ziel ist es, dieses „Medley“ am 13. Juni 2025 um 11:45 in der Mensa der GESA vor Mitschüler:innen der Jahrgangsstufe zur Aufführung zu bringen.